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Sustainability, Cervo

Interview mit unserer Imkerin

11.07.2023

Seit dem Frühling 2022 pflegen wir im CERVO Mountain Resort eigene Bienenvölker. Unsere Imkerin, Doris Kündig, kümmert sich liebevoll um sie. Erfahrt in einem Interview mehr über Doris und ihre Leidenschaft für die Bienenhaltung.

Wer bist du?

Mein Name ist Doris Kündig, ich lebe und arbeite seit vielen Jahren in Zermatt und bin seit 6 Jahren Imkerin.

Warum hast du die Ausbildung zur Imkerin gemacht? Was liebst du an deiner Tätigkeit als Imkerin am meisten?

Eher durch Zufall kam ich zur Imkerei. Auf der Suche nach einem sinnvollen Hobby erzählte mir ein ehemaliger Schulkollege, dass er eben einen Imkerkurs abgeschlossen hatte. Nach unserem Gespräch war ich sicher, dass ich das auch erlernen wollte. Denn die Arbeit als Imkerin ist nicht nur faszinierend und komplex, sie ermöglicht die Arbeit in und mit der Natur.

Zudem muss man ruhig an den Völkern arbeiten und sich Zeit zu lassen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass ich nach dem Besuch bei den Bienen jeweils völlig entspannt bin.

Der Lohn bei der ganzen Arbeit ist das befriedigende Gefühl, etwas Gutes und Sinnvolles für die Natur geleistet zu haben und am Ende des Imkerjahres erst noch flüssiges Gold / Honig ernten zu können.

Wie geht es den CERVO Bienen heute nach dem Winter? Siehst du an den Tieren Änderungen gegenüber dem letzten Jahr?

Zwei der drei Völker haben den Winter sehr gut überstanden. Ein Volk war eher schwach. Erschwerend kam dazu, dass sich die Ameisen in diesem Volk einnisten konnten. Damit die Ameisen kein leichtes Spiel mehr haben, habe ich die Völker auf einen Bock gestellt. So konnte sich das Volk erholen. Es ist jetzt auf gutem Weg und anfangs Juli werde ich auch dort den Honigraum aufsetzen können.

Ansonsten konnte ich an den Tieren keine Änderungen gegenüber dem letzten Jahr entdecken. Sie sind gesund, fliegen munter und erfreuen sich an der reichhaltigen, vielfältigen und bunten Blumenpracht.

Hast du die Bienen während dem Winter ebenfalls besucht?

Ob ich die Völker während des Winters besuche, hängt weitgehend von den Wetterbedingungen ab. Da der Winter eher warm und schneearm war und die Bienen früh ausflogen, habe ich sie zwischendurch besucht, um zu schauen, ob sie genug Futter haben. Wenn die Bienen nicht in der Wintertraube bleiben und ausfliegen, brauchen sie mehr Energie und da sie ein Futter finden, verbrauchen sie mehr von ihrem Wintervorrat.

Wie hast du verhindert, dass die Bienen in den Wintermonaten verhungern?

Der Honig, den wir ihnen Ende Juli / anfangs August entnehmen, wäre im Prinzip ein Grossteil ihres Wintervorrats. Deshalb füttere ich die Völker nach der Honigernte mit Zuckerwasser.

Brüten die Bienen nicht, verbrauchen sie pro Monat etwa ein Kilogramm Futter; müssen sie Brut wärmen und pflegen, sind es etwa drei Kilogramm pro Monat. Dementsprechend braucht ein Wirtschaftsvolk über den Winter 15 – 20 Kilogramm Futter.

Was sind deine nächsten Arbeiten bei den Bienen? (Fahrplan für den Sommer)

Da sich die beiden Völker links und rechts gut und schnell entwickelt haben, habe ich Mitte Juni den Honigraum aufgesetzt. Das mittlere Volk habe ich aufgepäppelt und wie vorher erwähnt, bekommt es den Honigraum anfangs Juli. In der Zwischenzeit kontrolliere ich regelmässig, ob die Völker sich ruhig verhalten oder in Schwarmstimmung sind.

Und natürlich schaue ich dann auch, ob sie fleissig Honig produzieren. Tragen die Bienen sehr viel Honig ein, gebe ich ihnen mehr Raum, indem ich einen zweiten Honigrahmen aufsetze.

Je nach Wetterbedingungen und Trachtangebot, d.h. Blütenangebot, lass ich den Honigraum bis Ende Juli anfangs August auf den Völkern. Danach geht es an die Honigernte und die Völker werden erstmal mit Zuckerwasser aufgefüttert.

Anschliessend werden die Völker der Behandlung gegen die Varroamilbe unterzogen und Ende September bereits wieder auf den Winter vorbereitet.

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